Das Virus im Abwasser

In den Kläranlagen werden weniger Rückstände festgestellt – die Werte bleiben aber hoch

Source : Luxemburger Wort
Publication date : 11/04/2020

 

Die Corona-Viruslast in den Abwässern hat Ende der vergangenen Woche wieder abgenommen. Dies geht aus dem aktuellen Coronastep-Bericht des Luxembourg institute of science and technology (LIST) hervor. Nachdem die Rückstände in den vergangenen Wochen deutlich angestiegen waren, bleiben die nun festgestellten Werte – trotz sinkender Tendenz – aber immer noch auf einem hohen Niveau, so die Forscher.

Hinweis auf Dunkelziffer

An den Zuflüssen von 13 Kläranlagen wurden in der vergangenen Woche Proben entnommen. Da das Virus über den Darm und zum Teil auch über den Urin ausgeschieden wird, sollen die Ergebnisse einen wichtigen Hinweis darüber liefern, wie das Corona-Virus innerhalb der Bevölkerung zirkuliert. In die kontrollierten Kläranlagen fließen nämlich die Abwässer von rund 445 300 Einwohnern des Großherzogtums – also etwa 71 Prozent der Bevölkerung. Die durch Tests festgestellten Neuinfektionen und die in den Abwässern gemessene Viruslast stehen in einem gewissen Zusammenhang.

Die Analyse der Abwässer kann aber zusätzliche Informationen liefern, da auch die Rückstände von Virus-Trägern erfasst werden können, die aus verschiedenen Gründen noch kein positives Testergebnis haben. Dadurch ergeben sich demnach Hinweise auf die Dunkelziffer. 

Die Analysen zeigen gegebenenfalls auch regionale Unterschiede auf. Die Werte waren in den Kläranlagen in Beggen, Schifflingen, Petingen, Bettemburg, Mersch, Ulflingen und Boewingen/Attert zuletzt gesunken. An den Anlagen in Bleesbrück, Hesperingen, Übersyren, Grevenmacher, Echternach und Wiltz stieg die Viruslast hingegen. Bei jeder Station seien die Werte jedoch in der vergangenen Woche auf einem hohen Niveau geblieben, so der Bericht des LIST. 

m.r.

 

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