Abwassersyndikat Siden strebt Einheitswasserpreis auf regionaler Ebene an
Source : Luxemburger Wort
Publication date : 04/26/2016
Seit Jahren als unermüdlicher Verfechter eines landesweiten Einheitswasserpreises bekannt, strebt das Abwassersyndikat Siden nun in einem ersten Schritt die Einführung eines solchen auf dem Territorium seiner Mitgliedsgemeinden im Norden des Landes an. Wie Präsident Ali Kaes gestern bekannt gab, werde das Exekutivbüro dem Siden-Vorstand demnächst unterbreiten, eine Arbeitsgruppe mit der Prüfung des entsprechenden Vorschlags einzusetzen.
Ob es in der Folge zur Schaffung eines Einheitspreises auf Syndikatsebene kommt, liege anschließend in der Hand der 36 Mitgliedsgemeinden selbst, so Kaes, der sich von einem solchen Vorbildmodell nicht zuletzt auch ein starkes Signal an die Adresse der Politik erhofft, auch auf Landesebene für Solidarität beim wohl wichtigsten Grundlebensmittel einzutreten.
Daneben zeigten sich die Siden-Verantwortlichen gestern erfreut, dass die Regierung nun einer vom Siden, gemeinsam mit den Partnersyndikaten Sidero und Sidest lancierten Idee folgt und den Weg für Wohnsiedlungsvorhaben freimacht, deren Verwirklichung bislang wegen fehlender Abwasserstrukturen blockiert sind. Dies, indem die Abwässer bis zur Fertigstellung der jeweiligen Kollektoren übergangsweise in Sammelbecken aufgefangen, abgepumpt und in der nächstliegenden Kläranlage gereinigt werden können.
Trotz der komplexen und langwierigen Genehmigungsprozeduren und der seit Jahren kontinuierlich sinkenden staatlichen Subsidien versucht das Siden denn auch weiterhin, Vollgas bei der Verwirklichung noch ausstehender Klärstrukturen in der Region zu geben. Allein 2016 sind hierfür 80 Millionen Euro im Siden-Haushalt eingeplant. 62 Bauwerke sind zurzeit in der Umsetzungsphase, 73 sind auf dem Wege der Ausschreibung und 115 befinden sich noch auf dem Instanzenweg.
In den kommenden Jahren soll die Abwasserreinigung zudem noch performanter werden, indem dann auch Spurenelemente, wie etwa Arzneimittelrückstände, aus den Gewässern herausgefiltert werden können. Da mit der Klärqualität auch die Kosten steigen – an den kleineren, sensiblen Bachläufen im Ösling sind ohnehin mehr Kläranlagen nötig –, will das Siden den Energieverbrauch seiner Anlagen wo möglich senken bzw. optimieren. Eine entsprechende Studie war in den zurückliegenden Jahren mit dem „Luxembourg Institute of science and technology“ und der Uni Luxemburg erarbeitet worden.
(jl)