Letzter Tag des Staatsbesuches des großherzoglichen Paares in Finnland
Source : Lëtzebuerger Journal
Date de publication : 13/05/2016
Aus der 2010 erfolgten Zusammenlegung von drei Universitäten von Helsinki ging die Aalto-Universität hervor, die nach dem innischen Architekten Alvar Aalto benannt wurde. Gestern Vormittag war hoher Besuch auf dem Universitätsgelände in Espoo (westlich von Helsinki) angesagt, statteten doch Großherzog Henri und Großherzogin Maria Teresa zusammen mit den Ministern Etienne Schneider und Carole Dieschbourg der in der finnischen Hauptstadt und deren westlichen Nachbarstadt angesiedelten Lehrstätte einen Besuch ab.
Ein Austauschstudent aus Luxemburg Den hohen Gästen aus Luxemburg wurde das Forschungsprojekt "Measuring the human brain in action" präsentiert. Nach der Vorstellung der "Design Factory" der Universität wurden die einzelnen Projekte von den Studenten präsentiert. Anschließend erhielten die hohen Gäste Einblick in die Funktionsweise der universitätseigenen Startup Sauna. Mit von der Partie in Espoo war auch der luxemburgische Student Yann Faber (24), der in Karlsruhe Maschinenbau studiert und bis Ende des Monats zu einem fünfmonatigen Studentenaustausch an der Aalto-Universität in Helsinki weilt.
Nächste Station war das technische Forschungszentrum (VTT) von Finnland, wo dem großherzoglichen Paar drei Forschungsprojekte vorgestellt wurden: nukleare Sicherheitsstudien, die tiefen geologischen Auswirkungen von Nuklearmüll sowie eine 3-D Printing-Präsentation.
Im Beisein der hohen Gäste aus Luxemburg unterzeichneten Gabriel Crean, Generaldirektor des "Luxembourg Institute of Science and Technology" (LIST) und der Generaldirektor des VTT im unterirdischen Forschungslabor des VTT ein "Memorandum of Understanding" (MoU), was ein erster Schritt zu einer künftigen Zusammenarbeit beider Institute darstellt.
Umwelterziehung auf Finnisch
Das am ehemaligen Sitz von Nokia in Espoo angesiedelte Projekt "Me and MyCity" war die nächste Station des großherzoglichen Paares. Hier wird Schülern im Alter von 12 bis 13 Jahren in einer der Realität nachempfundenen Stadt ein umweltgerechtes Benehmen beigebracht.
Nach dem Gang zur Bank und zum Supermarkt von "MyCity" besichtigten Großherzog Henri und Großherzogin Maria Teresa die in den ehemaligen Nokia-Werkshallen eingerichtete Ortschaft "My City".
Ausklingen sollte der Staatsbesuch des großherzoglichen Paares in Finnland im finnischen Naturzentrum Haltia. Besucht wurden die verschiedenen Ausstellungen des Zentrums, bevor die Gäste aus Luxemburg eine kurze Promenade durch das Zentrum unternahmen.
Abschließend ging es zum Flughafen von Helsinki, wo Großherzog Henri in Richtung Prag weiterreiste, während Großherzogin Maria Teresa die Rückreise nach Luxemburg antrat. In Prag wird Großherzog Henri am Wochenende mit dem Karl IV. -Preis ausgezeichnet werden.
IN SACHEN KLIMA- UND UMWELTSCHUTZ Nachahmenswertes Finnland Der Staatsbesuch in Finnland war der erste, an dem ein Umweltmister teilnahm, unterstrich Ministerin Carole Dieschbourg gestern in Helsinki. Im Mittelpunkt der Unterredungen mit den Finnen standen der Klima- und der Umweltschutz, Bereiche, in denen Finnland weltweiter Leader ist. Kleine EU -Mitgliedstaaten müssen nach Dieschbourgs Meinung eng zusammenarbeiten, da es wichtig ist, von einander zu lernen. In Finnland informierte sich die Ministerin ferner über die Kreislaufwirtschaft, deren Gesetzgebung es ihrer Meinung nach auf europäischer Ebene zu verbessern gelte. Darüber hinaus unterstrich Dieschbourg die Vorreit&rolle, die die Finnen im Bereich der nachhaltigen Entwicklung spielen. Wie weiter zu erfahren war, sollen die nun in Helsinki geknüpften Kontakte im kommenden Oktober in Luxemburg vertieft werden, wenn der finnische Umweltminister zu einem Besuch erwartet wird |
GROSSHERZOG HENRI ZUM STAATSBESUCH Den Staatsbesuch in Finnland wertete Großherzog Henri gestern als "eng flott an interessant Visite". Er unterstrich den äußerst freundlichen Empfang der Finnen, denen er "viel Vorstellungskraft" bescheinigte. Als erstes konkretes Resultat des Staatsbesuches nannte Großherzog Henri das gestern im Forschungslaboratorium von VTT unterzeichnete MoU zwischen dem LIST und dem VTT. Auch die luxemburgische Business -Welt zeige starkes Interesse an Finnland, was die Teilnahme von 60 Vertretern am Wirtschaftsforum einwandfrei bewiesen habe. Ferner wies der Großherzog darauf hin, dass Finnland sich nun so langsam von der 2008 erlittenen Krise erholen würde. Es sei wichtig, "den Finnen gerade in diesem Moment des Wiederaufschwungs seine Hilfe anzubieten". Auch würdigte der Großherzog die großen Anstrengungen, die die Finnen im Bereich des Klima-und Umweltschutzes unternehmen. |
JACQUELINE KIMMER